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Darum habe ich keine Angst davor, von meinem Partner wieder betrogen zu werden

„Hast du denn gar keine Angst, dass dein Mann dich wieder betrügt?“


Eine Frage, welche mir in der Tat schon oft gestellt wurde und auch heute noch wird. Ein Hauch von Verwunderung, Respekt und auch Unverständnis schwingt dieser Frage oft bei. „So etwas könnte ich niemals verzeihen!“ oder „Das wird doch langfristig nicht gut gehen. Er wird es wieder tun. Erspare dir diese Demütigung!“. Ja, auch solche Sätze habe ich gehört. Und ehrlich gesagt sind solche Äußerungen für mich absolut verständlich und nachvollziehbar.


Als die Affäre meines Mannes aufgeflogen ist, konnte auch ich mir in meinem verletzten und gedemütigten Zustand nicht vorstellen, ihm jemals wieder zu vertrauen oder gar zu verzeihen.


Nun liegt die Affäre meines Mannes einige Jahre zurück. Und heute kann ich ganz deutlich sagen: NEIN. Nein, ich habe überhaupt keine Angst, dass mein Partner mich wieder betrügt.


Auf den ersten Blick mag das ziemlich naiv und blauäugig klingen. Habe ich denn gar nix dazu gelernt?


Oh doch, sogar eine Menge - über mich, meine Bedürfnisse und meine persönlichen Grenzen. Die Affäre meines Mannes hat mich verändert und zu einem starken, selbstbewussten Menschen gemacht. Die Ereignisse haben auch meinen Mann, und seinen Blick auf die Dinge, verändert.


Hier ein paar Beispiele:



Die Affäre war für meinen Mann Stress pur


Am Anfang war die Affäre für meinen Mann spannend und aufregend. Nervenkitzel pur gepaart mit sexueller Befriedigung. Von seiner Geliebten bekam er das, was ihm (angeblich) zu Hause fehlte. Sie war immer für ihn da, himmelte ihn an, hatte ein offenes Ohr für seine Sorgen und gab ihm die Bestätigung, die er suchte. Da mein Mann aber nie vor hatte, seine Familie zu verlassen (Klassiker!!!), musste er zur Aufrechterhaltung seines Doppellebens lügen und viel organisieren. Und das lag ihm überhaupt nicht.


Mit der Zeit wurde es für ihn sehr anstrengend, seine geheimen Treffen zu planen. Schließlich hatten wir auch zwei kleine Kinder zu Hause, und unser Familienleben erforderte ein hohes Maß an Organisation und Flexibilität. Da noch nebenbei eine Affäre am Laufen zu halten (ohne das die eigene Frau etwas merkt) ist nicht einfach.

Er verstrickte sich immer öfter in Widersprüche. Ja, wenn man zweispurig fährt, kann man schon mal durcheinander kommen. Ich wurde mit der Zeit immer misstrauischer. Sein Handy führte er immer bei sich und auf Dienstreisen war er telefonisch oft nicht erreichbar. Er wirkte gereizt, wenn ich ihm banale Fragen stellte oder erzählte mir irgendwelche Geschichten, die so skurril klangen, dass ich oft glaubte, im falschen Film zu sein. Mein Misstrauen wuchs und ich begann Nachforschungen anzustellen oder Situationen zu hinterfragen. Das stresste ihn noch mehr und mündete in riesen Dramen.


Man kann sich vorstellen, dass dies nicht ohne Auswirkungen auf seine Affäre blieb. Ihm ging langsam der „Arsch auf Grundeis“ und er lebte täglich mit der Angst, dass sein Doppelleben auffliegen könnte. Entspannte Schäferstünden mit der Geliebten wurden immer schwieriger.


Hinzu kam, dass seine Geliebte sich mit der Zeit mehr von dieser Affäre erhofft hatte und langsam begann, Forderungen zu stellen. Dadurch kam bei ihm die Sorge hinzu,  dass seine Geliebte die Geduld verlieren könnte und mir alles erzählen würde.

So ein Doppelleben ist enorm anstrengend. Als Betrüger lebt man mit der ständigen Angst, aufzufliegen. Meinen Mann hat dieser Zustand komplett überfordert.

 


Mein Mann schämt sich für sein Fehlverhalten


Als die Affäre aufflog bestand ich darauf, dass er seine Eltern offen und ehrlich darüber informiert. Mir ging es nicht darum, ihn bloßzustellen. Es war aber so, dass natürlich auch seine Eltern unsere Beziehungsprobleme mitbekamen. Die Monate davor, verbrachte er an den Wochenenden oft mit unseren Kindern bei seinen Eltern. Er meinte, dass die Kinder gern Zeit bei den Großeltern verbringen. Was auch stimmt. Aber in Wahrheit flüchtete er vor mir und unseren Problemen.


Seinen Eltern war natürlich nicht entgangen, dass wir Zeit getrennt verbrachten. In Gesprächen wurde ich gern als die „überforderte, nervige Frau“ dargestellt, die ihm zu Hause das Leben schwer machte. Da ich seine Eltern sehr mag und schätze, war es mir wichtig, dass bestimmte Themen im Nachgang aufgeklärt und klargestellt wurden. Dies tat mein Mann und schämte sich in Grund und Boden, als er die Affäre beichtete.


Bis heute ist die Affäre ein Thema, welches meinem Mann sehr unangenehm ist. Er sagte mal zu mir, dass er es als Aufgabe des Mannes sieht, seine Familie zu beschützen und für deren Wohlergehen zu sorgen. Bis heute macht es ihm zu schaffen, dass er in diesem Punkt komplett versagt hat.

 


Man weiß die Dinge erst zu schätzen, wenn man sie verloren hat


Wer kennt nicht diesen Spruch? Mein Mann weiß jetzt genau, wie es sich anfühlt.


Nachdem die Affäre rauskam, ist er auf meinen Wunsch hin ausgezogen. Der Alltag mit unseren Kindern, Chaos am Frühstückstisch, die durchs Haus wirbelnde Frau, verbrannte Weihnachtskekse, lange Supermarkteinkäufe fürs Wochenende, die ständig ratternde Waschmaschine, unserer gemeinsames Haus, unser gemeinsamer Alltag – all das war für ihn plötzlich nicht mehr da und machte ihm sehr zu schaffen.


Mit etwas Abstand, sieht man die Dinge plötzlich aus einer ganz anderen Perspektive und beginnt sie zu vermissen. Diese Erfahrung machte auch mein Mann, denn plötzlich hatte er Zeit, über sein Leben und seine Familie nachzudenken.


Die eigene Frau erscheint nun doch nicht mehr so genervt, fordernd, unwitzig und unsexy. Wo war man eigentlich, als sie die letzten Jahre Familie, Haus und ihren eigenen Job alleine gewuppt hat? Wo war man eigentlich, als die Frau alleine mit den kranken Kindern zu Hause war, diese versorgte, gespaßte und bespielte? Was hat man gemacht, als die Frau versuchte, die letzten Jahre an der Beziehung zu arbeiten? War sie nicht diejenige, die immer alles zusammengehalten hat? War man in den letzten Jahren wirklich für die Familie da gewesen?


Und plötzlich kamen ihm auch die vielen schönen und lustigen Erinnerungen in den Sinn, denn unsere Beziehung war lange Zeit sehr harmonisch und ausgeglichen.


War es  das wert gewesen, für ein bisschen Spaß und Ego-Streichelei?


Mein Mann hatte alles verloren, saß alleine in einem Hotelzimmer und vermisste mich, seine Kinder und sein altes, langweiliges Leben, welches plötzlich nicht mehr so spießig erschien.


Man lernt die Dinge erst zu schätzen, wenn man kurz davor ist, diese zu verlieren.

 


Wir haben viel Beziehungsarbeit geleistet


Aber selbst die beste Erkenntnis, dass doch nicht alles so schlecht war wie man dachte, hilft nicht dabei, eine Beziehung wieder auf ein glückliches Niveau zu heben.


Uns war beiden klar, dass wir keinen faulen Kompromiss möchten. So wie es war, konnte es nicht weitergehen. Wir wollten nicht wieder zusammen sein, um uns einige Zeit später wieder mit den gleichen Themen auseinanderzusetzen. Entweder es ändern sich einige Dinge komplett oder wir lassen es bleiben.  


Für mich persönlich war dieser Prozess sehr kräftezerrend und emotional. Um neu anzufangen musste ich lernen, die Affäre zu verarbeiten und meinem Mann verzeihen. Und dies ist nichts, was von heute auf morgen gelingt. Es war ein langer Weg mit vielen Gesprächen, Diskussionen, Tränen, Wutausbrüchen und vielen „ups & downs“.


Wir haben uns Hilfe im Rahmen einer Paartherapie geholt. Ich habe mir Zeit und Raum gelassen und das Tempo vorgegeben. Mein Mann musste viel an Wiedergutmachungsarbeit leisten, mir Sicherheiten geben und in dieser Zeit viel Geduld aufbringen.


Insbesondere die Themen Kommunikation und Wertschätzung standen bei uns im Fokus. Zwei Punkte, welche in den letzten Jahren komplett vernachlässigt wurden. Gerade Kommunikation ist so wichtig, um die Verbindung zu halten. Nur durch ehrliche und offene Gespräche bleibt man sensibilisiert für die Sorgen und Themen des Anderen. Wenn das nicht stattfindet, frisst jeder seine Sorgen in sich rein bis es irgendwann richtig knallt und explodiert. Im schlimmsten Fall wendet sich ein Partner ab und sucht sich eine „verständnisvolle Schulter“ zB. in einer Affäre.

 


Die Affäre hat mich zu einer starken Frau gemacht


Moment! Klingt das nicht widersprüchlich? Schließlich ist doch durch die Affäre damals meine Welt zusammengebrochen. Ja, vollkommen richtig. Die Affäre hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Ich lag am Boden, Gesicht nach unten.


Aber, ich bin wieder aufgestanden. Und nachdem ich das Gröbste verarbeitet hatte, kam in mir eine Umbruchstimmung auf. Ja, fast schon eine Euphorie, mein Leben zu verändern.


Ich hasse es unglücklich zu sein und ich war nie der Mensch, der andere für sein persönliches Glück verantwortlich gemacht hat. Ich bin in einer zerrüttenden Familie aufgewachsen mit viel Drama und emotionaler Kälte. Ich habe schon früh gelernt, für mich selber verantwortlich zu sein und Herausforderungen anzunehmen. Es bringt nix darauf zu warten, dass Jemand oder Etwas einen glücklich macht. Man ist selber für sich verantwortlich.


Tja, und was war dann eigentlich in den letzten Jahren mit mir los? Schließlich war ich die letzten Jahre nicht glücklich in meiner Beziehung und wurde sogar von meinem Mann betrogen. Was war in den letzten Jahren mit mir passiert? Warum habe ich mein Leben nicht selber in die Hand genommen und Veränderungen vollzogen, so wie ich es in der Vergangenheit immer gemacht habe?


Genau diese Frage habe ich mir nach dem Auffliegen der Affäre auch gestellt. Wo und wann war mein Selbstbewusstsein in den letzten Jahren verloren gegangen? Wieso habe ich so viel mit mir machen lassen? Wieso habe ich bei so vielen Sachen weggeschaut, obwohl ich doch genau wusste, was Sache war? Wieso habe ich meine Grenzen nicht gesetzt? Wieso habe ich meine eigenen Bedürfnisse vernachlässigt?


Um das zu verstehen, muss ich etwas ausholen:


Mein Leben war in der Tat in den Jahren vor der Affäre etwas aus den Fugen geraten. Ich war eine selbstbewusste, starke Frau mit großen Karriereaussichten. Dann erfüllten sich mein Mann und ich einen Herzenswunsch:  wir wurden Eltern.

Das Muttersein überrollte mich. Ich war überglücklich und gleichzeitig komplett überfordert. Mein ganzes Leben änderte sich auf einen Schlag. Und ja, ich wusste im Vorfeld dass sich alles ändern wird. Aber ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich damit klar kommen würde.


Schlafmangel und durchgedrehte Hormone gaben mir dann den letzten Tritt. Ich verspürte Unsicherheiten und stand mir mit meinem gewohnten Perfektionismus selber im Weg. Ich schaute in den Spiegel und mein Selbstbewusstsein sagte „Tschüss“. Ich hatte das Gefühl, alles falsch zu machen. Ungebetene Ratschläge und wenig Unterstützung aus dem Familienumfeld machten die Situation nicht einfacher.

Und plötzlich war ich nicht mehr die Karrierefrau, sondern eine überforderte Mutter mit tiefen Augenringen und einem mega dünnen Nervenkostüm, die sich nun um Haus und Kind kümmerte.


Ich verstand mich selber nicht mehr, denn eigentlich hatte ich mir dies doch immer gewünscht. Und als ich es dann hatte, war ich nicht glücklich. Ich war nicht mehr ich selber und stand komplett neben der Spur.


Natürlich hat sich das auf Dauer auch nicht unbedingt förderlich auf die Beziehung zwischen mir und meinem Mann ausgewirkt. Der Ausgang der Geschichte ist ja bekannt.


Die Affäre meines Mannes war für mich DER Weckruf. Plötzlich sah ich vor meinem inneren Auge die letzten Jahre und wusste, dass es soweit nicht nochmal kommen wird. Nein, ich werde mich und meine Bedürfnisse nicht mehr vernachlässigen. Ich werde achtsamer mit mir umgehen. Ich werde mir Hilfe holen, falls notwendig bzw. angebotene Hilfe aus Stolz nicht mehr ausschlagen. Ich werde mich nicht mehr klein machen und werde wieder für meine Ansichten und Wünsche gerade stehen. Ich werde nicht darauf hoffen, dass mich jemand glücklich macht oder für mich ändert. Ich werde es wieder selber in die Hand nehmen, ein erfülltes Leben zu führen.


Dank eines großartigen Therapeuten habe ich wieder Kraft gesammelt und zu mir gefunden. Der harte Aufprall auf dem Boden war für mich in der Tat nötig, um mein eigenes Leben wieder in die Hand zu nehmen.

 


Zurück zu dem eigentlichen Thema.


Nein, ich habe keine Angst, dass mein Mann mich wieder betrügt.


Ich habe dir ja erzählt, wie er sich nach dem Auffliegen gefühlt hat. Die Chancen sind gering, dass er zum Wiederholungstäter wird.


Nichtsdestotrotz würde ich niemals dafür meine Hand ins Feuer legen. Das wäre wirklich naiv und man weiß nie, wie das Leben verläuft. Aber eins weiß ich definitiv: Ich habe keine Angst davor. Ich bin eine starke Frau die viel durchgemacht hat. Mich haut nix mehr aus der Bahn.


Unsere Beziehung hat sich seit dem verändert. Wir sehen uns beide auf Augenhöhe und haben die Geschehnisse der Vergangenheit für deutliche Veränderungen genutzt. Klar, ist auch bei uns nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“. Auch bei uns knallt es ab und zu. Aber wir haben gelernt, respektvoll miteinander umzugehen und Unstimmigkeiten zu klären.


Ich bin glücklich und wünsche mir, dass unsere Beziehung hält. Ob es so sein wird…wer weiß. Wir arbeiten daran, jeden Tag. Aber egal was kommt … I will be ok..

 


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