Erste Gespräche nach dem Auffliegen der Affäre
Die Affäre deines Partners ist aufgeflogen und es stellen sich dir eine Million Fragen. Mit wem? Seit wann? Und dann ist da natürlich auch die große Frage nach dem Warum. Warum hat er mich betrogen? Warum hat er mir diesen Schmerz und diese Demütigung angetan? Warum hat er, für ein bisschen Vergnügen nebenbei, unser gemeinsam aufgebautes Leben aufs Spiel gesetzt?
Möglicherweise war die Beziehung in deinen Augen vor der Affäre in Ordnung. Umso mehr wird dich das Fremdgehen deines Partners schockiert haben. Vielleicht hing aber in eurer Beziehung bereits seit einiger Zeit der Segen schief. Dann fragst du dich bestimmt, wieso er seine Energie nicht in die Lösung eurer Probleme gesteckt hat und stattdessen seine Aufmerksamkeit einer anderen Frau gewidmet hat. Möglicherweise erkennst du deinen Partner gar nicht wieder, weil du ihm niemals so ein Verhalten zugetraut hättest.
Zig Millionen Fragen schwirren in so einer Situation durch deinen Kopf und treiben dich fast in den Wahnsinn.
Natürlich musst du dich mit der Affäre nicht auseinandersetzen, wenn die Vorkommnisse für dich zu einschneidend waren und unverzeihbar sind. Dann kannst du dir die Details sparen und dich von deinem Partner trennen. Wenn du jedoch eine Aufklärung der Affäre wünschst und deine Fragen beantwortet haben möchtest, dann sind klärende Gespräche unerlässlich.
Die Gespräche sollten erst geführt werden, nachdem du den ersten Schock verdaut hast. Dies können Tage sein, Wochen oder auch ein längerer Zeitraum. Kurz nach dem Auffliegen der Affäre wird es fast unmöglich sein, ein ruhiges, klärendes Gespräch zu führen. Denn in diesem emotionalen Ausnahmezustand reagiert nicht der Verstand, sondern es beherrschten einen die verletzten Gefühle. Du würdest deinem Partner, verständlicherweise, nur wütend und aufgebracht Fragen an den Kopf knallen. Aber er würde kaum in der Lage sein, zu Wort zu kommen oder zu antworten. Denn egal was er in diesem Moment sagt, der nächste Vorwurf von dir wird umgehend folgen. In einer Schutzreaktion wird auch er dir möglicherweise Schuldzuweisungen machen oder die Angelegenheit bagatellisieren, was dich schlussendlich noch wütender machen wird.
Deinem Partner muss bewusst sein, dass die nächste Zeit kein Sonntagsspaziergang für ihn wird. Er muss viel Verständnis dafür aufbringen, wenn du wütend nach Informationen drängst oder auch hier und da mal die Fassung verlierst. Es kann für ihn durchaus schwierig werden, sich immer und immer wieder die gleichen Fragen anzuhören. Hier ist große Geduld und Einfühlungsvermögen bei deinem Partner gefragt.
Durch die Gespräche werden Schmerz und Enttäuschung wieder hochkochen. Insbesondere, wenn dir das Ausmaß der Lügen dadurch erst richtig deutlich wird. Einige Antworten werden dich tief kränken und demütigen. Entscheide selbst, in welchem Umfang du Details hören möchtest bzw. verkraften kannst.
Gib in euren Gesprächen deinem Partner die Chance, alles zu erklären. Lass ihn aussprechen und gib ihm die Möglichkeit, sein Verhalten zu bereuen, dich um Verzeihung zu bitten und dir zu versichern, dass es sich um einen einmaligen Vorfall gehandelt hat. Es ist wichtig, offen und ehrlich über die Geschehnisse zu sprechen. Damit dein Partner sich dir komplett öffnen kann, darf er nicht das Gefühl bekommen, auf einer Anklagebank zu sitzen. Denn dann kann es durchaus vorkommen, dass er sich in eine Verteidigungshaltung begibt oder sich gar verschließt, weil es für ihn unangenehm ist, über die Ereignisse zu sprechen.
Versuche, die Gespräche ruhig, sachlich und ohne Vorwürfe und Sarkasmus zu führen. Am Schluss seid ihr beide nur genervt und führt eine zermürbende und erfolglose Debatte. Schlussendlich bewirkst du das Gegenteil von dem, was du möchtest, nämlich eine ehrliche Aufklärung der Geschehnisse.
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